Imperium: Klassik ist ein asymmetrischer Deckbuilder, bei dem 1 bis 4 Spieler ausgehend von einem sehr individuellen Startdeck ihr jeweiliges Volk vom Status der Barbaren zum Imperium aufsteigen lassen wollen. Die Auswahl enthält 8 verschiedene historisch belegte Völker, die unterschiedlich komplex zu spielen sind (Schwierigkeitsgrad in der Spielregel mit Sternen angegeben). Die Karten finde ich ausgesprochen schön gestaltet, super Artwork.
Das Startdeck wird mit Hilfe der Auslage im Markt oder gezogenen Karten von den verdeckten Nachziehstapeln ausgebaut (entweder über eine Kartenaktion oder den Spielzug Innovation), wobei bis auf den Gebietskarten jeweils allen im Markt ausliegenden Karten Aufstandskarten untergeschoben werden, die man leider mit kaufen muss. Da jede der Aufstandskarten 2 Minuspunkte bringt, sollte man sie vor der Wertung am Ende des Spiels loswerden - entweder über einen Spielzug ´Frieden´ (wenn man mehrere gleichzeitig in den Handkarten hat, lohnt sich das) oder indem man als eine Kartenaktion den Preis auf der Karte für das Zurücklegen der Aufstandskarte zahlt.
Jedes Volk hat auf seiner Machtkarte individuelle Siegbedingungen, weshalb sich für jedes Volk andere sinnvolle Strategien ergeben. Zum Teil werden diese Strategien auch schon durch die Karten im Startdeck mit angelegt, sodass sich eigentlich leicht die passende Strategie für das gewählte Volk finden lässt.
Jedes Mal, wenn der Nachzugsstapel aufgebraucht ist und der Ablagestapel neu gemischt erden muss, wird eine Volkskarte vom verdeckten Volksstapel mit eingemischt. Sobald dieser Volksstapel komplett abgearbeitet ist, wird die Statuskarte vom Barbarenzustand auf Imperium gedreht und das Volk steigt auf. Von nun an kann man die Karten mit dem roten Barbarensymbol nicht mehr ausspielen, in der Auslage befindliche Barbarenkarten dürfen aber liegen bleiben, die Erschöpfen und Sonnwendeeffekte können weiterhin genutzt werden (Sonnwendeaktionen immer vor Beginn der nächsten Runde). Ab jetzt kann man aber die Karten mit dem blauen Imperiumsymbol nutzen, die Barbarenkarten sollte man entweder unter ausliegende Karten unterschieben oder in die eigene Geschichte (unter der Machtkarte) ablegen um das Deck möglichst schlank und brauchbar zu gestalten. Wenn im Imperiumstatus der Ablagestapel wieder gemischt werden muss, darf man vor dem Mischen eine der Karten vom Entwicklungsstapel aussuchen und kaufen und mit hineinmischen.
Das Spiel endet, sobald entweder der Hauptnachzugsstapel für den Markt leer ist, ein Spieler die letzte Karte seines Entwicklungsstapels gekauft hat, oder die Karte ´König aller Könige´ vom Ruhmstapel (diese Karten bekommt man wenn man die Aktion auf der untersten Karte des eigenen Volksstapels ausführt) abgearbeitet und umgedreht ist. Um die Wertung zu vereinfachen, enthält die Spielregel eine Wertungstabelle, die zum Kopieren freigegeben ist (die Soloregel ebenfalls für den Solomodus).
Beim ersten Spiel sind die 40 Minuten pro Spieler wie auf der Schachtel angegeben eher unrealistisch, wenn man das Spiel besser kennt, kann das eher funktionieren. So ist es zuerst einmal ein abendfüllendes Spiel. Die Downtime zwischen den einzelnen Spielzügen ist erheblich, und das lässt manche Spieler dann die Freude am Spiel verlieren. Wenn man das Gefühl hat gewinnen zu können, ist es natürlich leichter die Motivation beizubehalten :) Wir haben zu dritt gespielt, das ging sehr lang, ich würde Partien zu zweit wahrscheinlich vorziehen (oder eben Solopartien).
Wenn man die Vokabeln, die auf den Karten verwendet werden, kennt, sielt es sich auch ohne ´Spickzettelheftchen´ gut, aber bis dahin benötigt man unbedingt die Stichwörter, die man in der Schmiede mit bekommen konnte. Das Regelheft allein ist eher kurz und knapp gehalten, was ich prinzipiell begrüße, das funktioniert aber nicht ohne die Stichwörter. Wer das Spiel also nicht geschmiedet hat, wird also vermutlich einige Regelfragen haben. Daher gibt es trotz aller Begeisterung von mir nur 5 statt 6 Sterne.
Beatrix hat Imperium: Klassik klassifiziert.
(ansehen)