Spielziel:
Wenn Teufel sich schon gegenseitig aufs Kreuz legen, kann das einfach nichts gutes verheißen. Denn bei Dice Devils ist die Hölle zugefroren!
Der einzige Luxus, der den Teufeln geblieben ist, ist täglich ne Handvoll Heißes!
Doch eine heiße Tasse Kaffee oder ein wohltuendes heißes Bad reicht nunmal nicht für alle. So haben sie sich entschlossen um diese schönen Dinge zu würfeln!
Ein Teufel wäre natürlich kein Teufel, führe er nichts böses im Schilde. So bringt ein Jeder seine Fähigkeiten mit: Mit drei Würfeln würfeln, einem Gegner einen Heizgegenstand stibitzen, Die Gegenspieler neu würfeln lassen, oder bei Gleichstand trotzdem gewinnen etc..
Spielvorbereitung:
Jeder Spieler nimmt sich einen Teufel, den zugehörigen Würfelbecher mit den Würfeln und dem Grapschplättchen.
Die 6 verschiedenen Teufel:
1. Oberteufel:
Der Oberteufel würfelt mit 3 Würfel, anstelle von 2.
Die beiden höchsten Würfelaugen werden bei der Auswertung zusammenaddiert. Die dritte, also kleinste Augenzahl zählt der "Satansbraten" zu seinen Würfel hinzu.
2. Spielteufel:
Er darf genau 1x pro Runde all seine Gegenspieler neu würfeln lassen.
3. Fehlerteufel:
Nach einem gewonnenen Würfelkampf stiehlt der Fehlerteufel einem am selben Kampf beteiligtem Gegenspieler ein 1er Plättchen.
4. Putzteufel:
Wenn der Putzteufel einen Kampf gewinnt, tauscht er mit einem am selben Kampf beiteiligtem Gegenspieler einen Heizgegenstand.
5. Springteufel:
Der Springteufel gewinnt auch bei Gleichstand.
6. Satansbraten:
Der Satansbraten hat leider nur Würfel auf denen die Zahlen 5 und 6 fehlen, aber er darf den dritten Würfel vom Oberteufel zu seinen Würfelaugen hinzuaddieren.
Spielablauf:
Dice Devils läuft über mehrere Runden. Jede Runde unterteilt sich in 5 Phasen.
1. Neue Heizgegenstände
Zu Beginn jeder Runde befiehlt der Oberteufel dem Satansbraten neue Heizgegenstände auf der Tischmitte aufzudecken.
2. Würfeln
Danach würfeln alle Teufel gleichzeitig und sehen sich das Ergebnis geheim unter ihren Bechern an.
3. Grapschplättchen platzieren:
Die Teufel platzieren nacheinander ihre Grapschplättchen an einen Heizgegenstand ihrer Wahl. Es beginnt immer der Oberteufel, dann der Spielteufel bis als letzter der Satansbraten sein Grapschplättchen gelegt hat.
4. Würfelkämpfe austragen und Heizgegenstände verteilen,
abschließend Teufelsrangtausch:
Sollten mehrere Grapschplättchen an einem Heizgegenstand liegen, kommt es zu einem Würfelkampf. Alle beteiligten Teufel heben ihre Becher und vergleichen ihre Ergebnisse. Der Teufel mit dem höheren Würfelergebnis gewinnt.
Hierzu addiert man natürlich die beiden Würfelaugen der jeweiligen Spieler.
Sollte es bei dem höchsten Würfelergebnis zum Gleichstand kommen, würfeln genau diese Teufel nochmal.
In dieser Phase können die Teufel auch ihre Fähigkeiten einsetzen. Nämlich der Spielteufel wird seine Kontrahenten neu würfeln lassen, der Springteufel wird den Heizgegenstand auch bei einem Gleichstand absahnen.
Teufelsrangtausch:
Der Gewinner kann abschließend mit einem direkten Verlierer des Würfelkampfes auch seinen Teufelsrang tauschen, inklusive Würfelbecher, Würfel und Grapschplättchen.
5. Neue Runde:
Anschließend beginnt die neue Runde. Nicht gewonnene Heizgegenstände bleiben für die nächste Runde offen liegen.
Spielende:
Hat ein Teufel 10 Heizgegenstände gewonnen, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. Anschließend folgt die Auswertung der Heizgegenstände.
Auswertung:
Die Heizgegenstände sind verschieden wertig (1-3). Die Teufel addieren die Werte ihrer Heizgegenstände zusammen.
Für jeden Drilling (3 gleiche Heizgegenstände, z.B. Wärmflasche) gibt es 3 Punkte zusätzlich.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Fazit:
In den letzten Jahren kamen sehr gute, erfolgreiche Würfelspiele, wie z.B.: Burgen von Burgund, Troyes, Kingsburg, Seasons auf den Markt. Die genannten Spiele glänzten eher durch ihre Mechanismen und lehrten den geübten Spieler die Würfel taktisch zu nutzen.
Mit Dice Devils will der Kosmos Verlag eher die Nicht- und Gelegenheitsspieler ansprechen.
Denn Dice Devils ist weder ein Optimierungsspiel, wo der Spieler vieles abwägen muß, noch besitzt es Tiefe.
Es ist eine gemütliche Würfelei unter der Familie. Die Materialien, Würfelbecher, die Teufelsaufsteller ziehen die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen auf sich.
Die genannte Zielgruppe hat viel Spaß an diesem Spiel.
Auch wenn zu Anfangs NICHTSPIELER gerne mal die Nutzung der eigenen Teufelsfähigkeiten vergessen, werden SIE nicht überfordert. Die Regeln sind einfach, der Spielfluß leidet nicht.
Kinder und Jugendliche haben Spaß daran, wenn der Oberteufel dem Satansbraten befiehlt, neue Heizgegenstände aufzudecken.
Da gehören Befehle wie: "Du Lusche bring mal 2 Heizgegenstände auf den Tisch", zu den Umgangsformen.
Meine vielen Tests in vielen verschiedenen Runden haben gezeigt, dass Vielspieler aber auch geübte Spieler nach zweimaligem Spielen, die absolute Lust an Dice Devils verlieren.
Die Spieldauer ist zwar mit max. 30 Minuten optimal, aber das Spiel schafft es nicht, eine gewisse Spannung aufzubauen.
Während der ersten Partie, bieten die 6 verschieden Teufelsfähigkeiten noch genügend Abwechslung. Hat man aber als geübter Spieler Dice Devils 2-3 Mal in voller Besetzung gespielt, hat man leider auch schon alles gesehen.
Im Spiel zu dritt und zu viert machen noch weniger Teufel mit, also je mehr Mitspieler teilnehmen, desto interessanter wird das laufende Spiel.
Zu den ganzen Mankos kommt auch noch, dass redaktionell das Spiel zu seicht gemacht wurde. Sogar die Nicht- und Gelegenheitsspieler haben bei ihren Folgepartien nur mit Hausregeln gespielt, indem sie weniger Heizgegenstände aufgedeckt haben, um mehr Interaktion und Konfrontation zu haben.
Denn im Spiel werden je nach Spieleranzahl eine bestimmte Menge an Heizgegenständen aufgedeckt.
So sind zum Beispiel im Spiel zu fünft am Anfang jeder Runde 3 Heizgegenstände im Spiel. Das würde heißen, das mindestens ein Teufel nicht zu kämpfen braucht um einen Heizgegenstand zu ergattern.
Abschließend kann ich sagen, Dice Devils ist etwas für Nichtspieler und für Familien mit Kindern, die ab und zu sehr leichte Kost spielen wollen.
Alle anderen Spielertypen werden eher zu Spielen wie Bluff zugreifen, wenn es unbedingt ein Würfelspiel sein soll, der zugleich nicht anspruchsvoll ist.
LG
Mahmut
Mahmut hat Dice Devils klassifiziert.
(ansehen)