Bewertet durch: Michael Prössel
(Höchstpunktzahl ist 6)
Zwei chinesische Kartenspiele
Normalerweise schreib ich ja für jedes Spiel eine eigene Rezension. Aber bei zwei Spielen, die sich so sehr ähneln, kann man auch schon mal eine Ausnahme machen.
Also, bei beiden Spielen geht es darum, seine Karten so schnell wie möglich loszuwerden. Während Tichu ein Partnerspiel ist, ähnlich Doppelkopf, spielt man bei Gang of Four für sich alleine.

Wann ist das Spiel zu Ende?
Tichu: Das Spiel wird bis 1000 Punkte gespielt. In einer Runde endet das Spiel, wenn zwei oder drei Spieler keine Karten mehr auf der Hand haben. In einer Runde kann man bis zu 200 Punkte machen, mit Ansagen, ähnlich wie bei Doku, auch mehr. Wenn ein Team als erstes und zweites seine Karten loswird, bekommt man 200 Punkte. Könige und Zehnen zählen 10, Fünfen 5, der Drache 25 und der Phönix -25 Punkte.
Gang of Four: Das Spiel endet bei 100 Punkten. In einer Runde kann ein Spieler maximal 80 Punkte erreichen. Im Gegensatz zu Tichu zählen die Punkte allerdings minus. Wer also als Erster 100 Punkte erreicht, hat verloren. Je mehr Karten man auf der Hand hält, desto mehr Minuspunkte erhält man.

Wie ist die Wertigkeit?
Tichu: Es gibt vier Farben, die frappant an unser Skatblatt erinnern. In allen vier Farben gibt es die Werte 2 bis König. Die Farben haben untereinander keine Wertigkeit. Dazu gibt es Sonderkarten.
Gang of Four: Es gibt drei Farben in den Zahlenwerten 1 bis 10. Die Farben sind unterschiedlich wertvoll: Grün, Gelb, Rot. Auch in Kombinationen sind diese Wertigkeiten wichtig, manchmal aber auch nur die Zahlen. Dazu gibt es Sonderkarten.

Was kann ich ausspielen?
Tichu: Ich kann mit Folgendem rauskommen: Einer Einzelkarte, einem Paar, einem Drilling, einer Folge von Paaren, einer Straße mit mindestens 5 Karten, ohne Maximalgrenze, einem Full House.
Gang of Four: Ich kann mit Folgendem rauskommen: Einer Einzelkarte, einem Paar, einem Drilling, einer Straße aus fünf Karten, einem Flush aus 5 Karten der gleichen Farbe, einem Full House oder einem Straight Flush, einer Straße in einer Farbe.

Welche Sonderkarten gibt es?
Tichu: Der Drache. Er ist die höchste Einzelkarte. Macht man einen Stich damit, muss man ihn an die Gegenpartei geben. 25 Punkte.
Der Phönix. Er ist immer ½ höher als die zuletzt ausgespielte Einzelkarte. Er kann aber auch als Joker eingesetzt werden. -25 Punkte.
Der Ma Jong: Wer den Ma Jong hat, kommt raus. Man kann ihn als Einzelkarte spielen oder als Anfang einer Reihe, er hat den Wert "1". Spielt man den Ma Jong darf man sich eine Karte wünschen. Hat der nachfolgende Spieler sie, muss er sie spielen. Hat er sich nicht, kann er eine beliebige Karte spielen.
Der Hund: Wer den Hund ausspielt, bringt seinen Partner in das Spiel. Hat man die Karte als Letzte auf der Hand, kommt man nicht mehr ans Ausspiel.

Gang of Four: Der Drache. Er ist die höchste Einzelkarte.
Zwei Phönixe, gelb und grün. Gelb schlägt Grün. Entweder als Einzelkarte spielbar oder als Paar, wenn man beide hat. Kann auch im Full House als Paar eingesetzt werden. Die bunte 1: Wer die bunte 1 hat, beginnt das Spiel. Sie kann als normale Eins eingesetzt werden. In jeder möglichen Kombination.

Gibt's ein besonderes Ausspiel?
Tichu: Ja, die Bomben. Wer alle vier Karten eines Wertes hat, kann eine Bombe ausspielen. Die Bomben sind nach der Wertigkeit der Kartenwerte sortiert: eine 3er Bombe ist niedriger als eine 9er Bombe. Bomben können auf jedes Ausspiel geworfen werden. Sowohl auf Einzelkarten, als auch auf Kombinationen.
Gang of Four: Ja, die Gang of Four. Wer vier Karten eines Wertes hat, kann eine Gang of Four ausspielen. Die Gang of Fours sind nach Zahlen und nach Menge sortiert. Eine Gang of Four mit Vieren ist weniger Wert als eine mit Neunen. Da es von jeder Karte zwei gibt, kann man auch eine Gang of Five und eine Gang of Six bilden. Mit der bunten 1 ist sogar eine Gang of Seven möglich. Die Gangs können auf jedes Ausspiel geworfen werden. Sowohl auf Einzelkarten, als auch auf Kombinationen.

Besonderheiten?
Tichu: Am Anfang einer Runde gibt man an alle anderen Spieler je eine Karte. Man darf sie erst aufnehmen, wenn man selber alle drei verteilt hat. Beim Aufnehmen kann man ein "kleines Tichu" oder ein "großes Tichu" ansagen. Am Ende eines Durchgangs muss der Letzte seine Stiche an den Ersten geben und seine Handkarten an die Gegenpartei.
Gang of Four: Ab Runde zwei muss der Schlechteste der Vorrunde seine beste Karte an den Besten der Vorrunde geben. Darauf erhält er eine beliebige Karte zurück. Jede zweite Runde spielt man gegen den Uhrzeigersinn.

Bei beiden Spielen geht es darum die anderen Spieler zu übertrumpfen. Nur so kommt man ans Ausspiel. Man kann jederzeit passen, also auch später wieder in das Spiel einsteigen.

Der größte gemeinsame Punkt beider Spiele ist: Sie bringen sehr viel Spaß. Beide Spiele sind ungefähr gleich komplex, beziehungsweise leicht zu lernen. Das Schwierigste ist bei beiden Spielen das Sortieren der Karten. Soll ich auf Straßen setzen oder auf Paare? Gerade bei Tichu kann ich schnell meine Karten loswerden, wenn ich eine sehr lange Straße bilde. Bei Tichu gibt es 14 Karten zu sortieren, bei GoF sind es 16. Oft ändert man während des Spiels seine vorgefertigten Kombinationen, je nach Spielsituation. Bomben /GoF sollte man, wenn man sie mal bekommt, mit Bedacht einsetzen.

Spieltipps:
Tichu: Es ist meistens nicht klug, seinen Partner zu übertrumpfen. Manchmal ist es unumgänglich, weil man eventuell nie wieder ans Spiel kommen würde. Beim Wegtauschen vor dem Spiel sollte man versuchen, seinem Partner eine nicht zu schlechte Karte zu geben. Aber meist weiß man beim besten Willen nicht, was er brauchen könnte.
Der Drache ist eine fiese Karte, denn man muss sie den Gegnern geben. Da man unter Umständen seine Karten abgeben muss, sowohl Hand- als auch Stichkarten, sollte der Drache relativ früh fallen. Habe ich ihn noch auf der Hand, wenn ein Gegner schon fertig ist, ist er auf jeden Fall verloren. Selbst wenn der andere Letzter wird, bleiben die Stichkarten beim Gegner, da der ja seine Stiche an den Ersten geben muss.
Der Phönix ist eigentlich in einer Kombination am stärksten. Spiele ich ihn als Einzelkarte, kann er leicht überstochen werden. Außerdem möchte ich ihn nicht unbedingt bekommen, da er -25 Punkte zählt.
Tichu setzt viel auf Glück, genauso wie Doku. Wenn man einen schlechten Tag erwischt, sieht man kein Land. Zu 75 % entscheidet das Blatt über Sieg oder Niederlage. Natürlich kann es immer anders kommen, aber wenn keine gravierenden Fehler auf der Gegenseite passieren, verliere ich mit einem schlechten Blatt. Ein schlechtes Blatt sind zum Beispiel viele Einzelkarten. Die loszuwerden, besonders, wenn sie klein sind, ist fast unmöglich. Drei gehen vielleicht noch, aber mehr sind der Todesstoß.
Gang of Four: Da die Karten untereinander noch eine Wertigkeit haben, liegt der Schwerpunkt beim Sortieren. Oft genug muss man seine Hand neu sortieren. Straßen sind relativ niedrig, besser man setzt auf Full House. Aber auch hier entscheidet zu guten 2/3 die ausgeteilten Karten über Sieg oder Niederlage. Im Gegensatz zu Skat, wo man auch mit einem relativ schlechten Blatt noch gewinnen kann, wenn denn alles gut verteilt ist, hängt bei GoF alles davon ab, wie die einzelnen Spieler ihre Kombinationen einsetzen und/oder zerstückeln. Gemein ist auf jeden Fall, dass der Schlechteste dem Besten seine beste Karte geben muss.

Für beide Spiel gilt: Mit Strategie kann man etwas reißen, aber nichts, das nicht schon durch das Verteilen der Karten gegeben ist. Je besser man spielt, desto mehr nutzt man die Tiefe des Spiels. Als Ersatz für Doku sind beide Spiele gut geeignet. Im Großen und Ganzen nehmen sich die beiden Spiele nichts. Verwundern mag uns allerdings der Text auf der Tichu-Packung: Obwohl es ungefähr 642 Millionen Chinesen fast täglich spielen, ist Tichu für Europäer sehr kompliziert. Man muss nämlich seine Karten ablegen." Nun, bei welchem Spiel muss man das nicht? Oder soll das ein Gag sein? Wenn, dann ist er an uns vorbei gegangen.

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