Bewertet durch: Michael Prössel
(Höchstpunktzahl ist 6)
Zucchini ist nicht nur ein Gemüse
Die erste Frage des Testspiel-Teams: Ob „Alessandro Zucchini“ wohl ein Pseudonym sei. Dieser Name ist als Spiele-Autor auf der Schachtel angegeben. Diese enthält zwar die 110 Spielkarten und die Spielregel, nicht hingegen die zum Notieren der Punkte benötigten Utensilien. Wir haben diese mittels zehnseitiger Würfel festgehalten.

Lucca Città kombiniert weidlich bekannte Elemente mit ungewohnten. Bekannt: Karten aus einer zum Auswählen einladenden Auslage auf die Hand nehmen, diese ausspielen und für Ausgelegtes unter Umständen Punkte erhalten. Weniger gewohnt: Die Steuerung, wer wann drankommt, Einfluss der Auslagen der MitspielerInnen auf die winkenden Punkte und der rechenschwachen SpielerInnen drohende Wegfall spielentscheidender Punkte bei der Schlusswertung.

Zu diesem Kartenspiel gehört eine Story: In der Stadt Lucca wetteifern Adelsfamilien darum, den prächtigsten Palast zu erbauen. Nebenrollen sind dem Errichten von Stadtmauerteilen und Türmen zugedacht. Es lässt sich aber auch von Menschen spielen, die sich nicht als italienische Adlige vergangener Jahrhunderte fühlen.
Vor jeder SpielerIn liegt eine Stadtteilkarte, an die sie an eine von drei Positionen Spielkarten ablegen darf. Diese bilden Paläste im Bau. Sobald ein Palast aus einer festgelegte Anzahl gleichfarbiger Spielkarten besteht, wird er in die Position „fertiggestellte Paläste“ geschoben. Auf jeder Spielkarten sind null bis drei Fenster abgebildet, ihre Summe beim Fertigstellen wird dieser SpielerIn jetzt gutgeschrieben.
Die dritte Position der Stadtteilkarte ist für eröffnete Paläste vorgesehen: Die SpielerIn darf zu Beginn ihres Zuges entscheiden, ob sie einen fertiggestellten Palast eröffnen möchte. Das bietet sich insbesondere an, wenn MitspielerInnen zahlreiche Paläste gleicher Farbe im Bau oder zwar fertiggestellt, aber noch nicht eröffnet haben, denn dafür winken ebenfalls Punkte. Damit es nicht zu anspruchsvoll wird, gibt es Palastkarten in nur sechs Farben, und jede SpielerIn darf nur einen Palast pro Farbe bauen.
Würden die Karten einfach aus der Hand ausgespielt, wäre es bis hierhin eher witzlos. Pfiffig wird es dadurch, dass jede Runde mit einem ausliegenden Satz à drei Karten mehr beginnt als SpielerInnen teilnehmen. Auch in welcher Reihenfolge die SpielerInnen agieren können, wird in jeder Runde neu ermittelt: Die Palastkarten weisen null bis drei Schilde auf. Je mehr Schilde die Paläste im Bau zeigen, desto früher darf sich ihre BaumeisterIn zuerst einen Satz von drei Karten aus der Auslage aussuchen. Wer in der vorigen Runde Paläste fertigstellt hat, kann sich also beim Rennen um die besten 3-Karten-Sätze vorerst wieder hinten anstellen.
Gegen Ende des Spiels kann es vermehrt vorkommen, dass nurmehr Sätze mit Karten einer Farbe aufgenommen werden müssen, die die ausnehmende SpielerIn nicht mehr bauen darf. Sie hat dann die Wahl, die störenden Karten abzuwerfen oder sie als Stadtmauerteile zu errichten. Für diese gibt es in der Schlusswertung um so mehr Punkte, je mehr Paläste sie eröffnen konnte. Aber: Für jedes ihrer Stadtmauerteile muss sie zwei Schilde ihrer Paläste im Bau vorweisen können. Hat sie weniger, entfällt diese Punktevergabe komplett - inklusive der Punkte für zwischenzeitlich eventuell errichtete Türme.

Lucca Città spielt sich ab dem zweiten Durchgang (zu sechs Runden bei vier SpielerInnen) recht flüssig. Interaktion findet nicht zuletzt dadurch statt, dass mensch schaut, welche Karten nach einem drankommenden SpielerInnen überdurchschnittlich nützen, und sie ihnen wegschnappt. Und natürlich dadurch, dass mensch lieber keine Paläste in Farben baut, für die andere SpielerInnen beim Eröffnen Punkte absahnen würden. Andererseits sollte auch nicht zu sehr auf die Möglichkeiten anderer geschielt werden, sonst bleiben eigene Bau- und Eröffnungsprojekte auf der Strecke.
Dass die Faltung der mit zu kleiner Schrift gedruckten Anleitung teils durch den Text verläuft, irritiert. Dass diese Anleitung auch eine Seite Wissenswertes zur Stadt Lucca aufführt ist - wenngleich keine einzige Jahreszahl drin zu finden ist - zu loben, ebenso dass Beispiele die teils etwas sperrigen Formulierungen erhellen. Noch eingängiger wären diese durch großzügigeren Maßstab und Farbe gewesen.
Insgesamt ein nettes leicht unterhaltsames Spiel für Zwischendurch. Italienisches Flair des frühen 17. Jahrhunderts kam beim Testen allerdings nicht auf.

Dirk Bake

Sie sollten Lucca Cittá kaufen, wenn Sie:
- mal ein Spiel mit ungewohnten Elementen wünschen
- sich von überschaubaren Überlegungen leiten lassen mögen, die letztlich auf einfache angewandte Mathematik hinauslaufen
- so gute Augen haben, dass Sie die Herausforderung des Spielregellesens annehmen mögen

Sie sollten Lucca Cittá nicht kaufen, wenn Sie:
- sich bereits von einer begrenzten Auswahl an Handlungsoptionen überfordert fühlen
- Paläste lieber aus Bauklötzen errichten statt sie nur in Form abgelegter Karten zweidimensional wachsen zu sehen
- Spiele bevorzugen, die Ihnen zahlreiche Handlungsoptionen und einen umfangreichen hemmenden Einfluss auf das Vorankommen der MitspielerInnen gewähren

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