Müssen leider sagen, das wir vom Spiel nicht begeistert sind.
Die Idee und das Spielkonzept an sich sind hervorragend und die Spielmechanismen wunderbar thematisch! Die Basis muss gewartet und repariert werden, Kontakt mit Hunden und anderen Spielern stellen Infektionsrisiken dar, und wer nicht aufpasst, riskiert dass das Ding per Hubschrauber oder Schneemobil abhaut und so gewinnt. Dementsprechend sind Tests wichtig, obwohl man damit natürlich ein wütendes Alien heraufbeschwört, das dann in der Basis Amok läuft.
Wirklich kompliziert ist das Spiel nicht. Problematisch ist dabei eher das Regelbuch, das sehr chaotisch wirkt und wichtige Details in einzelnen Sätzen versteckt. Zusammenfassungen, bzw. Spielhilfen auf kleinen Kärtchen gibt es nicht, bis auf die Phasenübersicht und die Spielweise für ein enttarntes Alien. Guckt euch für die Regeln darum lieber Videos an, da habt ihr alles zudem schön visualisiert, und zieht euch BoardGameGeek für Sonderfälle zur Rate.
Warum also die niedrige Wertung?
Weil ich überzeugt davon bin, dass das Spiel nicht für niedrige Spielerzahlen (4-5) ausgelegt ist. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es so ´kaputt´ ist, dass es nur mit vielen Spielern ´korrekt´ funktioniert.
Hauptproblem ist die Skalierbarkeit. Viele Spiele verkleinern etwa das Spielbrett oder entfernen bestimmte Elemente, damit es nicht zu lange dauert und zu überwältigend wird. ´The Thing´ macht das Gleiche, aber nur ungenügend. Hier ändern sich nur die Anzahl von Karten, Labor-, Treibstoff- und Schadensmarkern. Der Rest wie die Basiswartung und Hunde nicht. Wieso? Keine Ahnung.
In der Praxis resultiert das in Partien, in denen das Alien nichts machen muss, weil die Menschen bis zur Flucht entweder bereits erfroren oder von Hunden infiziert worden sind. Jegliche Sabotage des Aliens ist da praktisch Overkill. Habt ihr Pech mit dem Wetterwürfel, bricht die Basis so schnell zusammen, dass man mit Reparaturen und Nachtanken nicht mehr hinterherkommt. Bonuspunkte wenn Hunde Heizung und Generator blockieren und, besonders Ersteres, dringend repariert werden müssen. Oh, und das schließt noch nicht einmal die Küche ein, um die sich auch noch jemand kümmern muss, wenn man nicht schon nach vier Runden mit bloß zwei Aktionskarten spielen will.
Klar, höhere Spielerzahlen bedeuten zwar mehr Reparaturen und Betankungen für die Fahrzeuge, aber dank Kooperationsboni ist das auch kein Problem mehr, genauso wie die Basiswartung. So bleiben mehr Leute für Küche, Hunde, Labor und Lager übrig. Versucht dasselbe mal mit vier Leuten zu bewältigen. Und ja, mir ist bewusst, dass das Alien in größeren Gruppen mehr Gelegenheiten zum Infizieren hat. Gleichzeitig kommt dadurch mehr spannende Interaktion ins Spiel, die kleinen Gruppen fehlt.
Wie es das durch Tests geschafft hat und für gut befunden wurde, ist mir ein Rätsel.
Meine Vierergruppe spielt nur noch mit Hausregeln, weil es ansonsten für das Alien lächerlich einfach und die Menschen nahezu unmöglich ist. Da das für uns ein Zeichen für ein ´kaputtes´ Spiel ist das dringend mehr Feinschliff und Tests gebraucht hätte, sind nur wohlwollende drei von sechs Punkten drin.
Habt ihr aber viele Personen zum Spielen, verdient das Spiel locker die volle Punktzahl!
Dominik hat The Thing - Grundspiel klassifiziert.
(ansehen)