Titel: Die Säulen von Venedig
Autoren: Christian Fiore, Knut Happel
Spieltyp: Bauspiel
Spieldauer: 45 - 60 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler ab 10 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Baumeistern und versuchen Venedig auf seinen Säulen zu erbauen. Der Spieler, der die meisten Wappen sammeln kann, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung:
• Der Spielplan wird ausgelegt.
• Die Pfahlmarker und die Stadtteilplättchen werden bereit gelegt.
• Die Gondel wird auf den Canale Grande gestellt.
• Die Karten werden gemäß der Spieleranzahl ausgewählt
• Jeder Spieler erhält seine 9 Pfahlmarker, 5 Handkarten und 1 Stadtteil mit 2 Steinen und 2 Wappen und 1 Stadtteil mit 4 Steinen und 7 Wappen
Spielablauf:
• Der Startspieler zieht verdeckt bei einem beliebigen Spieler eine Handkarte und gibt ihm dafür eine von seinen Handkarten.
• Die Spieler wählen nun gleichzeitig eine ihrer Karten aus und legen sie verdeckt vor sich aus
• Beginnend beim Startspieler werden nun die Karten-Aktionen nacheinander ausgeführt
• Anschließend wird die jeweils gespielte Karte an den linken Nachbarn weitergegeben
• Ist auf mindestens einer der Karten in der linken unteren Ecke ein Doppelpfeil, wechselt der Startspieler.
Spielende:
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler die Karte *Pechtunker* ausspielt und der letzte Pfahl auf das Spielbrett gesetzt wird
Fazit:
*Die Säulen von Venedig* ist ein leichtgängiges Bauspiel. Die Spielregeln sind sehr einfach und umfassen gerade mal 3 Seiten. Zudem ist die Anleitung sehr gut bebildert. Auch die Spielvorbereitung ist in wenigen Minuten vollzogen, so dass einem raschen Spielbeginn nichts im Wege steht.
Der Motor des Spiels sind die Aktionskarten. Es gibt 3 Typen von Karten:
• Stadteile erhalten und bauen: Hierzu gehören der *Ratsherr*, mit dem man sich (einen oder mehrere) Stadtteile aus dem Vorrat nehmen kann. Mit dem *Pechtunker* darf man Pfähle setzen (angrenzend an den Canale Grande oder einen bereits gesetzten Pfahl) und bestehende Pfähle mit einem Marker belegen. Mit den Karten *Advokat* und *Baumeister* können freie Pfähle bebaut werden
• Kooperationskarten (Spekulant, Händler und Erfinder): Mit diesen Karten erhält man Punkte, wenn eine bestimmte Aktionskarte von einem Mitspieler gespielt wurde
• Interaktionskarten (Gondoliere, Saboteur, Bettler und Spion): Mit diesen Karten darf man entweder die Aktion eines Spielers auch ausführen, eine Handkarte eines Mitspielers ausführen, einen Stadtteil entfernen oder den Pfahlmarker eines Spielers von der Gondel nehmen
Mit den fünf Karten auf der Hand, wird die Aktionsbreite des jeweiligen Spielers gespannt. Die verschiedenen Kartentypen kommen mehrfach im Set vor. Genauso kann es aber passieren, dass man z.B. gerade keinen Baumeister auf der Hand hat, und somit nicht bauen kann. Ist man der Startspieler, kann man von einem der anderen Spieler eine Karte ziehen und kann dafür eine eigene ungünstige Karte abgeben.
Die Funktion des Gondoliere ist nicht zu unterschätzen, denn es gibt - sofern man auf der Gondel seinen Marker platziert - bei jedem Bau am Canale Grande 2 Siegpunkte. Da kann im Verlauf eine ordentliche Anzahl an Punkten zusammenkommen.
Beim Bauen müssen alle Felder des Stadtteiles auf Pfählen liegen. Bei der Brücke, muss unter dem mittleren Teil kein Pfahl sein. Wird ein Stadtteil gebaut werden sofort die Punkte ausgeschüttet. So erhält der Erbauer die Anzahl der angegebenen Wappen als Siegpunkte. Weiterhin erhält er je einen Punkt pro gleichen Stadtteil (Gebäude an Gebäude oder Platz an Platz), den er nebeneinanderbaut. Für jeden überbauten Marker, der einem anderen Spieler gehört, erhält dieser je 3 Punkte.
Es entwickelt sich ein recht flüssiges Spielgeschehen, das keine allzu großen Anforderungen an die Spieler stellt. Das Verhältnis von Glücksanteilen und taktischen Komponenten ist gut abgestimmt, mit einem leichten Übergewicht des Glücksanteils. Auch der Ärgerfaktor hält sich doch sehr in Grenzen (Saboteur). Die kurze Spieldauer rundet ein gelungenes Familienspiel sehr gut ab.
Das Spielbrett ist einfach gehalten, die Pfähle sind aus massivem Holz (die müssen ja schließlich die Stadtteile tragen). Die Karten sind sehr schön gestaltet und erklären sich von selbst und die Stadteile sind aus stabilem Karton. Ein besonderes Schmankerl ist die Gondel aus Sperrholz.
In meiner Bewertung ist dieses Spiel sehr gute 4 Punkte wert.
Reinhard hat Die Säulen von Venedig klassifiziert.
(ansehen)