Titel: Säulen der Erde – Duell der Baumeister
Autor: Stefan Feld
Spieltyp: Kartenspiel
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Spieleranzahl: 2 Spieler ab 10 Jahren
Spielziel/-idee:
Ein Spieler schlüpft in die Rolle des Bischofs Waleran (rot) und versucht eine prächtige Festung zu bauen und ein Spieler übernimmt die Rolle des Priors Philip (blau) und versucht die Kathedrale zu bauen. Dazu müssen sich die Bauherren über die Kartenauslage Rohstoffe besorgen und sie über die Handwerker in Werkstoffe zu wandeln. Jeweils drei davon sind notwendig, um einen Bauabschnitt fertigzustellen. Wer das zuerst schafft gewinnt das Spiel, schafft keiner der Bauherren die Fertigstellung, gewinnt der der am nähesten an der Vollendung seines Bauwerkes ist.
Spielvorbereitung:
• Ein Spieler wird Prior und der andere Bischof. Der Bischof ist der Startspieler
• Jeder Spieler erhält 3 Geld, drei neutrale Siegel (mit den Seiten 0/5, 1/4 und 2/3), sein persönliches Siegel, seine 3 Personenmarker, je 1 Holz, 1 Stein und 1 Sand, sowie seine drei Bauwerkskarten.
• Die restlichen neutralen Siegel werden als Stapel ausgelegt. Das Geld, sowie die Rohstoffmarker dienen als Vorrat.
• Die Vorteilskarten werden in zwei Stapel nach *A* und *B* getrennt. Vom Stapel *A* werden nun 9 Karten in einer 3 x 3 Matrix offen ausgelegt.
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über 4 Durchgänge. In jedem Durchgang wird ein Kartenstapel durchgespielt (A, B, A, B). Jeder Durchgang besteht aus 3 Runden, d.h. es werden in jeder Runde 9 neue Vorteilskarten ausgelegt. Jede Runde besteht aus den folgenden Aktionen:
• Anspruch erheben: Der Startspieler erhebt Anspruch auf eine Reihe an Vorteilskarten (waagrecht, senkrecht, oder diagonal). Diese werden mit seinen Markern gekennzeichnet. Der zweite Spieler darf nun nur eine der beiden anderen Reihen wählen. So kommt es zu einer Doppelbelegung auf genau einer Vorteilskarte.
• Kampf austragen: Um diese Karte wird nun ein Kampf ausgetragen, indem die Spieler ihren persönlichen bzw. ihre neutralen Siegel einsetzen. Dies geschieht durch *schnippen* ähnlich der Platzwahl in einem Fußballspiel. Der Unterlegene darf weitere Siegel schnippen. Wird das persönliche Siegel benutzt, darf dieser Spieler kein weiteres Siegel einsetzen. Die neutralen Siegel des Siegers kommen unter den Siegelstapel, der Unterlegene darf eines seiner eingesetzten Siegel wieder zurück nehmen.
• Auswerten der Vorteilskarten: Es gibt Karten die ein *1x* tragen. Diese dürfen vor dem Spieler ausgelegt werden und irgendwann im eigenen Zug verwendet werden. Es gibt blaue und rote Karten, die nur für den entsprechenden Spieler einen Nutzen haben, aber vom anderen Spieler gewählt werden können, um diesen Nutzen zu verhindern. Die anderen Karten müssen sofort genutzt werden.
• Gebäude bauen: jetzt kann ohne weiteren Einsatz von Karten am eigenen Gebäude gebaut werden. Die Bauabschnitte dürfen in willkürlicher Reihenfolge gebaut werden. Schafft man einen der Bauabschnitte als erster, bekommt man einen Sonderbonus. Der Einsatz eines Wertstoffes kostet dabei 2 Geld. Setzt man zwei gleichzeitig ein kostet das 6 Geld und bei dreien gar 12 Geld
Ist ein Stapel aufgebraucht, wird mit dem anderen weitergespielt. Hat man noch ungenutzte 1x Karten z.B. aus Stapel A ausliegen und dieser Stapel ist der Spielstapel, müssen diese Karten zurückgegeben werden.
Spielende:
Das Spiel endet genau in dem Moment, in dem einer der Spieler sein Bauwerk fertiggestellt hat oder der Stapel B ist zum zweiten Mal durchgespielt.
Fazit:
Ein spannendes und taktisches Zweispieler-Spiel mit einer großen Prise Glückselemente.
Die Anleitung ist sehr verständlich geschrieben und lässt keine Fragen offen.
Der Einstieg ist schon nach kurzer Vorbereitung möglich.
Der Mechanismus ist einfach (Karten einer Reihe markieren und damit den gewünschten Vorteil zu erhalten) ist sehr gefällig. Besonderen Charme bekommt er aber durch die Überlappungskarte, um die nun *geschnippt* werden muss. Hier benötigt man ein wenig Glück. Dennoch steckt in der Auswahl der Siegel auch eine taktische Komponente (Wertigkeit des Siegels, aussteigen aus dem Kampf etc.). Die eingesetzten Siegel mit Ausnahme des persönlichen Siegels gehen verloren – der Unterlegene darf lediglich eines der neutralen behalten.
Die Vorteilskarten bieten eine spannende Vielfalt. So kann man sich den Startspielerstatus erkämpfen, Rohstoffe, Geld oder Handwerker erwerben. Die Handwerker wandeln die Rohstoffe in Werkstoffe und diese werden zum Bauen benötigt. Auch hier liegt ein taktisches Element, denn es gibt für die schnelle Fertigstellung eines Bauabschnittes einmalig einen Bonus. Und da die Bauabschnitte in beliebiger Reihenfolge gebaut werden, ist es durchaus vorteilhaft an einem anderen Bauabschnitt wie der Mitspieler zu bauen. Um möglichst mehrere Werkstoffe zu verbauen, bedarf es viel Geld, das rechtzeitig besorgt werden muss.
Es gibt Karten, die bringen nur dem jeweiligen Spieler, der diese Farbe hat den Vorteil. Hier ist es manchmal geschickt, diese Karte zu bekommen, um den Vorteil des anderen zu verhindern. Das Salz in der Suppe stellen dann noch die Karten dar, mit denen man den Gegner ärgern kann, in dem man in zwingt einen Werkstoff von einem noch nicht vollendeten Bauabschnitt zu nehmen.
Die Mechanismen sind gut ineinander verzahnt, die Interaktion ist quasi in jedem Spielzug ausgeprägt und eingebettet ist das Ganze, in von Michael Menzel wunderschön gestalteten Karten.
Um dieses Spiel zu gewinnen, benötigt man eine große Portion Glück (*schnippen*, sowie die Kartenauslage) und es ist durchaus von Vorteil häufig der Startspieler zu sein.
Es ist mir vier Punkte wert.
Reinhard hat Die Säulen der Erde - Duell der Baumeister klassifiziert.
(ansehen)